Nachhaltigkeit wird in der heutigen Zeit immer wichtiger. Ein Pilotprojekt hat ein Landwirt in Schlitters 2007 gestartet
und es wird definitiv immer attraktiver für Hoteliers, Einwohner und Gäste im und um das Zillertal.
Wir waren bei der Anlage in Schlitters zu Besuch und bekamen eine tolle und interessante Führung von Firmengründer Josef, Betriebsleiter Stefan & Geschäftsführer Johann.
Lest hier mehr über das Thema Nachhaltigkeit und die Entstehung der Bio-Energie.
Die Bioenergie Schlitters wurde 2007 von Landwirt Josef Kröll gegründet; Hauptgrund war, dass die teils sehr flüssigen Speisereste und biogenen Abfälle aus der Region nicht
gut für die bisherige Kompostierung geeignet waren und zudem keine Nutzung des energetischen Potentials möglich war.
Im Jahr 2010 ist sodann die TIGAS-Wärme Tirol GmbH als Gesellschafterin dazugekommen, wodurch die Anlage technisch erweitert und neben der Erzeugung von Ökostrom auch die Biogas-Einspeisung ins Erdgas-Netz und in eine Tankstelle umgesetzte wurde, sodass dann neben der Verwertung auch mit der Sammlung durch eigene biogasbetriebene Sammelfahrzeug (LKWs) beginnen konnte.
Der Weg zur Bioenergie in Schlitters beginnt bereits in der Küche deines Lieblingsrestaurant bzw. Hotels. Alle Essensrest & Bioabfälle werden von den Mitarbeitern der Bioenergie Schlitters mit dem LKW gesammelt und zur Zentrale nach Schlitters gebracht. Dort werden die Speisereste von Störstoffen getrennt, mit Hilfe von Bakterien ein Vergärungsprozess ausgelöst und auf diese Weise Biogas gewonnen.
Das Biogas aus der Anlage ermöglicht in weiterer Folge mehrere Verwendungsmöglichkeiten:
Biogas zur Einspeisung ins bestehende Gasnetz, welches in der Region zum Heizen und Kochen verwendet wird, Biogas als Treibstoff für die Sammel-LKW und mittels Direktleitung zur öffentlichen Tankstelle in Schlitters, damit dort auch alle Verkehrsteilnehmer direkt Biogas tanken können, Ökostrom, Bio-Wärme, Bio-Dünger, wie zB. die zertifizierte „Zillertaler-Biogas-Gülle“.
Gründer Josef erzählt uns, dass schon früh erkannt wurde, dass Kreislaufwirtschaft nicht nur ein Schlagwort sein soll, sondern Kreisläufe tatsächlich auch geschlossen und mit Ressourcen verantwortlich umgegangen werden soll. Öko-Strom und Bio-Wärme werden regenerativ aus Biogas erzeugt, schon die Sammelfahrzeuge werden mit Biogas aus der eigenen Produktion betrieben und so schließt sich der Kreislauf von Tag zu Tag wieder.
Auch die ökologische Bilanz wird durch den Betrieb in Schlitters wesentlich verbessert. Durch die Biogas-Aufbereitung werden natürliche und heimische Ressourcen optimal genutzt. Damit entsteht ein NEUES Energiepotenzial und ein nachhaltiges, heimisches, umweltfreundliches und insbesondere CO2-neutrales Entsorgungs- und Energieversorgungssystem.
Das Thema Nachhaltigkeit zieht sich bei der Bioenergie von Anfang bis Ende durch.
Nachhaltigkeit ist ein wesentlicher Pfeiler der gelebten Kreislaufwirtschaft, so werden beispielsweise hier im Vergleich zu anderen Biogas-Anlagen nur Abfälle und keine nachwachsenden Rohstoffe
(wie Mais oder Getreide) verarbeitet,die Sammelfahrzeuge werden mit dem selbst aus Speiseresten gewonnen Biogas betrieben. Auch für den Anlagenbetrieb benötigter Strom oder Wärme werden selbst aus biogenen Abfällen produziert.
Durch die Bioenergie Anlage in Schlitters wird für das Zillertal und die Umgebung viel zur grünen Energie und zur Nachhaltigkeit beigesetzt.
Durch den zentralen Standort am Eingang des Tales sind die Sammelwege zu den einzelnen Gemeinden im Tal kurz und die Sammlung erfolgt durch den eigenen Treibstoff CO2-neutral und nahezu feinstaubfrei. Die Wertschöpfung und die Arbeitsplätze bleiben im Tal.
Durch die Einspeisung von Biogas in die bestehenden Verteilernetze, machen Johann mit seinem Team nicht nur das Gasnetz grüner, sondern landet die in Schlitters produzierte Energie tatsächlich auch wieder in der Region, das macht uns alle im Tal ein wenig unabhängiger und energieeffizienter.